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Brückenkreuzspinne - Larinioides sclopetarius (CLERCK, 1757)
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek

Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Spinnentiere (Arachnida)
Ordnung: Webspinnen (Araneae)
Familie: Radnetzspinnen (Araneidae)
Synonyme:
Araneus sclopetarius, Aranea sclopetaria,
Aranea undata, Nuctenea sclopetaria

Fotos (© Nicolaj Klapkarek (1), Axel Steiner (2-5))
Bonn-Mehlem (1), Witten (2-4), Breckerfeld (5)


(xxl-Foto)
Männchen
09.09.2006

(xxl-Foto)
Männchen
21.09.2006

(xxl-Foto)
juv. Männchen
11.09.2006
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
juv. Männchen
11.09.2006

(xxl-Foto)
junges Weibchen
17.02.2007
 
Besondere Merkmale
Vorderkörper: beim Weibchen schwarz bis dunkelbraun, beim Männchen etwas heller, dunkelbraun bis braun; mit weißen bis gräulichen Härchen überzogen; eng aneinanderliegende weiße Härchen bilden ein von der Mitte ausgehendes nach vorne offenes V und an den Seiten einen weißen Rand; Sternum schwarz gefärbt.



Detail Vorderkörper mit V (© Nicolaj Klapkarek)


Hinterleib: graubraun bis braun gefärbt; Folium (= Blattmuster auf dem Hinterleib) dunkler, (grau)braun bis dunkelgrau (manchmal fast schwarz) gefärbt; Folium und Keilfleck mit feiner weißer Linie umrandet



Detail Hinterleib (© Nicolaj Klapkarek)


Beine: cremefarbend bis dunkel braun; beim Weibchen geringelt; beim Männchen Beinpaar I und II etwas dunkler und undeutlicher geringelt, Beinpaar III und IV deutlich geringelt; bei beiden Geschlechtern Femur I bis IV zum Ende hin dunkel und Rest hell gefärbt; Unterseite der hellen Teile von Femur I und II mit Punkten

Ähnliche Arten: Larinioides ixobolus, L. cornutus, L. folium und L. patagiatus
L. ixobolus durch rotbraune Färbung und nur angedeuteter Hinterleibszeichnung (Folium) von L. sclopetarius unterschieden (ansonsten sehr ähnlich); L. ixobolus ersetzt L. sclopetarius im Osten Deutschlands; L. sclopetarius und L. ixobolus unterscheiden sich von den anderen Larinioides-Arten durch Punkte auf der Unterseite der hellen Teile von Femur I und II; bei L. cornutus und L. folium weiße Umrandung von Folium und Keilfleck breiter als bei L. sclopetarius; bei L. patagiatus Hinterleibzeichnung insgesamt undeutlicher und nicht so kontrastreich, nach hinten verbreiternde Umrandung des Keilflecks von L. cornutus/folium fehlt

Körperlänge: Männchen: 8-8,5 mm; Weibchen: 10-14 mm

Lebensraum
Die Brückenkreuzspinne baut ihr Netz oft in Gewässernähe an Brücken (Name!), Mauern, anderen menschlichen Bauwerken oder Felsen. Darüber hinaus kann man sie auch in Uferstaudenfluren von Fließgewässern finden. Vereinzelt ist sie auch in anderen Habitaten abseits von Gewässer zu finden, wie z. B. Gebäudewände, Holzschuppen, Zäune, Staudenfluren, Moore, Wälder, sofern eine gewisse Luftfeuchtigkeit des Habitats gegeben ist.

Biologie und Lebensweise
Das Fangnetz der Brückenkreuzspinne ist groß (bis 70 cm im Durchmesser), kreisförmig und weitmaschig (ca. 20 und weniger Speichen mit einem Abstand der Spiralfäden bis zu 10 mm). Ein Schlupfwinkel wird meist nicht angelegt, sondern die Spinne sitzt am Ende eines Speichenfadens oder an einem Rahmenfaden, wenn genügend Deckung vorhanden ist (z. B. unter Brückengeländern, in einer Mauer- oder Felsritze etc.). Nur dort wo nicht genügend Deckung vorhanden ist, baut sie eine locker gesponnene weit offene Retraite. Die Brückenkreuzspinne ist nachtaktiv und sitzt dann in der Nabe, wo sie auf Beute wartet. Tagsüber zieht sie sich in ihr "Versteck" zurück. An manchen günstigen Plätze wie z. B. an Brücken, wo nachts viele Insekten vom Licht angezogen werden, stehen die Fangnetze der Brückenkreuzspinnen so dicht, dass sie sich berühren bzw. manchmal sogar die Rahmenfäden gemeinsam genutzt werden.

Adulte Exemplare findet man von Juli bis August (adulte Männchen sind von April bis Oktober zu finden).

Nahrung
Insekten

Verbreitung in D/Welt
Die Brückenkreuszspinne ist holarktisch verbreitet. Sie kommt in Europa, Nordamerika und Asien vor. Sie ist in ganz Europa weit verbreitet. Nur im Norden Fennoskandinaviens scheint sie zu fehlen. Im Osten reicht ihre Verbreitung bis nach China und Japan. In Deutschland ist sie ebenfalls häufig und weit verbreitet. Allerdings scheinen sich ihre Vorkommen vor allem im Bereich größerer Flüsse (z. B. Rhein, Elbe oder Main) zu konzentrieren. Das deutschlandweite Verbreitungsmuster von Larinioides sclopetarius finden Sie hier: Arachnologische Gesellschaft e. V.: Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Verbreitung in NRW
In NRW sind vor allem Vorkommen entlang des Rheins und der Ruhr bekannt. Die Brückenkreuzspinne dürfte darüber hinaus aber weiter verbreitet sein.

Benutzte Literatur
BELLMANN, H. (1984): Spinnen. Beobachten, bestimmen. Neumann-Neudamm. Melsungen, Berlin, Basel, Wien. 160 S.

HÄNGGI, A. et al. (1995): Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Charakterisierung der Lebensräume der häufigsten Spinnenarten Mitteleuropas und der mit diesen vergesellschafteten Arten. Misc. Faunistica Helvetiae 4, 1-460.

HEIMER, S. & NENTWIG, W. (1991): Spinnen Mitteleuropas. Verlag Paul Parey. Berlin, Hamburg. 543 S.

JONES, D. (1987): Der Kosmos-Spinnenführer. Franckh'sche Verlagshandlung, Stuttgart. 3. Auflage. 320 S.

LOCKET, G. H. & MILLIDGE, A. F. (1951): British Spiders. Vol. I und Vol. II. Ray Society. London 310 und 449 S.

SAUER, F. & WUNDERLICH, J. (1991): Die schönsten Spinnen Europas. Fauna-Verlag. Karlsfeld. 4. Auflage. 202 S.

WIEHLE, H. (1931): Spinnentiere oder Arachnoidea. VI. 27. Familie. Araneidae. In: F. DAHL, M. DAHL & H. BISCHOFF (Hrsg.): Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile. 23. G. Fischer, Jena. 1-136.


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Weitere Informationen zu Spinnen (Arachnida) im Internet

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Nachweiskarten der Spinnentiere Deutschlands

Arachnologische Gesellschaft e. V. - Checklisten, Publikationen, Links...

Araneae: Spiders of Europe: Verschiedene Spinnen-Bestimmungsschlüssel und Fotogalerien in deutsch und englisch. Editiert von Wolfgang Nentwig, Theo Blick, Daniel Gloor, Ambros Hänggi & Christian Kropf.


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