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Haken-Feldschnurfüßer - Unciger foetidus (C. L. KOCH, 1838)
Artenprofil von Peter Decker
Letzte Änderung: 02.01.2014


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Überklasse: Tausendfüßer (Myriapoda)
Klasse: Doppelfüßer (Diplopoda)
Ordnung: Schnurfüßer (Julida)
Familie: Schnurfüßer (Julidae)

Synonyme:



Iulus foetidus C. L. KOCH, 1838
Oncoiulus foetidus foetidus var. germanicus
und austriacus VERHOEFF, 1913

Foto (© Peter Decker, www.diplopoda.de)
Lennebergwald (bei Mainz)


(xxl-Foto)
   
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale
Gedrungene graue, graubraune bis grauweiße fast rosenkranzförmige Art. Besonders leicht ist die Art anhand der Analschuppe zu erkennen, welche zu einem nach vorne gerichteten gelblich hyalinen Fortsatz umgebildet ist.


Hinterende mit dolchartiger Analschuppe von Unciger foetidus.(© Peter Decker, www.diplopoda.de)



Analschuppe-Detailansicht von Unciger foetidus.(© Peter Decker, www.diplopoda.de)


Hinterer Abschnitt der Körpersegmente (Metazonit) sehr tief gefurcht.


Rumpf-Detailansicht von Unciger foetidus.(© Peter Decker, www.diplopoda.de)


Hinterrand der Metazonite und des Collums (Kopfschild) mit vielen langen weißgrauen Borsten. Analklappen und Telson dicht beborstet. Erstes Beinpaar der Männchen zu Häkchen umgebildet und Sohlenpolster an Tibia. Beide Geschlechter besitzen an den Coxen (Hüften) der letzten 4 bis 5 Beinpaare einen Fortsatz.

36 bis 41 Segmente

Körperlänge:
Männchen: 20-25 mm lang, 1,2-1,8 mm breit
Weibchen: 20-28 mm lang, 1,6-2,3 mm breit

Lebensraum
Unciger foetidus ist eine eurytope (= nicht an besondere Standorte gebunden) stark hygrophile (feuchtigkeitsliebende) Art. Sie kommt in feuchten Laubmischwäldern mit schnellzersetzlichen Laubarten, Feldgehölzen, Ackerland, Gärten, Friedhöfen, Komposthaufen oder auch in Strandbiotopen (Ostsee) vor. Es werden sowohl saure als auch basische Böden besiedelt.

Biologie und Lebensweise
Aktivitätsmaximum im Frühjahr und Herbst. Unciger foetidus ist nachts aktiv und führt nur schwache tagesrhytmische Vertikalwanderungen durch. Die Art erreicht die Geschlechtsreife in Stadium IX oder X.

Nahrung
Moderndes Holz, Laub und andere pflanzliche Abfälle

Verbreitung in D/Welt
Unciger foetidus ist vor allem östlich des Rheins verbreitet.
Welt: In England, Nord- und Osteuropa, Balkan und bis nach Italien verbreitet.

Verbreitung in NRW
Bekanntes Vorkommen bei Bad Godesberg (Bonn).
Nach M. DREES (E-Mail-Mitteilung vom 02.01.2014) mehrere Funde im Bereich Steltenberg/Ahm zwischen Hohenlimburg und Letmathe (MTB 4611/2).

Benutzte Literatur

HAACKER, U. (1968): Die Diplopoden des Rhein-Main-Gebietes. Senckenbergiana biologica 49 (1): 31-38 - (ISSN: 0037-2102).

HAACKER, U. (1970): Experimentelle Untersuchungen zur Ökologie von Unciger foetidus (C. L. Koch). In: Demange, J.-M.; Mauries, J. P. (Eds.): 1er Congrès International de Myriapodologie, Paris (France), 8-13 avril 1968, Comptes-Rendus - Bulletin du Muséum National d'Histoire Naturelle, Paris, Vol. 41, Supplement n°2, 448 pp.: 67-71.

SCHUBART, O. (1934): Tausendfüßler oder Myriapoda. I: Diplopoda. -In: Dahl, F.: Die Tierwelt Deutschlands und der angrenzenden Meeresteile 28: 1-318.

SPELDA, J. (1999): Verbreitungsmuster und Taxonomie der Chilopoda und Diplopoda Südwestdeutschlands. Diskriminanzanalytische Verfahren zur Trennung von Arten und Unterarten am Beispiel der Gattung Rhymogona Cook, 1896 (Diplopoda: Chordeumatida: Craspedosomatidae). - Dissertation zur Erlangung des akademischen Grades eines Doktors der Naturwissenschaften der Universität Ulm.

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Weitere Informationen zu Doppelfüßern (Diplopoda) im Internet

www.diplopoda.de: Artenlisten, Artenprofile, Biologie (Aufbau), Bestimmungsschlüssel, Links usw.