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Wandergelbling, Postillon, Postillion, Orangeroter Kleefalter -
Colias croceus (GEOFFROY in FOURCROY, 1785)
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Schmetterlinge (Lepidoptera)
Familie: Weißlinge (Pieridae)

Synonyme:

Colias crocea, Colias edusa

Fotos (© Thorsten Lohmann (1-2,4), Axel Steiner (3),
Christine Reichardt (5))

det. Markus Schwibinger, conf. Hans-Joachim Weigt


Bochum (Botanischer Garten, Ruhruniversität), Breckerfeld (3), Windpark Bosseborn bei Höxter (5)


(xxl-Foto)
13.09.2009
Männchen

(xxl-Foto)
13.09.2009
Männchen

(xxl-Foto)
29.09.2006
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl/xl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
13.09.2009
Männchen

(xxl-Foto)
22.07.2009
 
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Männchen: leuchtend orange-gelbe Grundfärbung der Oberseiten; Hinterflügelunterseite hellgelb
Weibchen: gelb gefleckter Randsaum auf der Vorderflügeloberseite
forma helice HBN.: weißliche Weibchen ähneln der Goldenen Acht (Colias hyale)

Dunkler Fleck auf der Vorderflügeloberseite; gelbe Adern im breiten dunklen Randsaum; gerundete Flügelform; die einzige leuchtendorange gefärbte Colias-Art!



Die Hinterflügelunterseite des Postillon zeigt - ähnlich wie die des Hufeisenklee-Gelblings oder die der Golden Acht - eine 8
(Foto: Thorsten Lohmann)


Flügelspannweite: 35-50 mm

Ei: Die feingerippten schlanken Eier werden einzeln meist auf der Oberseite der Futterpflanze abgelegt. Sie sind zuerst grüngelb und färben sich kurz vor dem Schlüpfen orangerot.

Raupe: gelber Seitenstreifen (erst ab der dritten Häutung der Raupe!); hinter dem Atemloch ein roter und ein schwarzer Fleck

Puppe: bauchige frostempfindliche Gürtelpuppe; grün mit gelber Seitenlinie

Lebensraum
Wanderfalter können generell überall angetroffen werden, da sie weit umherfliegen. Der Postillon bevorzugt offenes Grasland, Brach- und Ödland, Klee- und Luzernefelder, Gartengelände, Parks, Bahndämme, aber auch Halbtrockenrasen.

Biologie und Lebensweise
Der Postillon ist ein klassischer Wanderfalter, der jedes Jahr aufs Neue aus den Mittelmeergebieten u. a. bis nach Deutschland fliegt. Eine Überwinterung der Raupen - die den Winter ohne Winterpause durchstehen müssen und somit permanent auf Nahrung angewiesen sind - ist hierzulande nur in extrem milden Wintern oder in klimatisch besonders begünstigten Gebieten möglich.

Die Raupe entwickelt sich in etwa 5-8 Wochen. Dann verpuppt sie sich an oder in der Nähe der Futterpflanze und der Falter schlüpft nach etwa 10 Tagen. Der Postillon ist ein sehr schneller Flieger. Rückwanderungen des Falters zurück über die Alpen gen Süden finden nur in sehr geringen Stückzahlen statt. Der Grund für diese für den Falter vermeintlich nutzlose und anstrengende Wanderung über die Alpen mit anschließendem Absterben der hiesigen Nachkommen ist noch unklar. Es werden 2(-3) Generationen ausgebildet mit Flugzeiten von April-Mai und von Juli bis zum September. Dabei ist die hier gebildete Generation deutlich zahlreicher vertreten als die eingewanderten Individuen im Frühjahr.

Nahrung



Nahrungsaufnahme des Postillon (Foto: Thorsten Lohmann)

Die Raupen leben an Luzerne (Medicago sativa), Esparsette (Onobrychis sativa), Hornklee (Lotus corniculatus), Klee-Arten (Trifolium sp.) und anderen Schmetterlingsblütlern.

Auch die Falter saugen gerne an Klee oder Luzerne und sind vermehrt auf Kleeäckern und Glatthaferwiesen zu finden.

Verbreitung in D/Welt
Hauptsächlich im Mittelmeergebiet, Nordafrika, Westasien heimisch, aber Wanderungen bis weit nach Nordeuropa (ca. bis Mittel-Skandinavien). In einigen Jahren ist der Postillon eher häufig, dann wieder selten oder aber er fehlt sogar völlig.

Verbreitung in NRW
Der Postillon kommt in NRW in allen Naturgroßräumen als Migrant vor. Da die Art hier wohl nicht überwintern kann und sich die Bestände immer aus dem Mittelmeerraum erneuern kann man hier vor Ort auch nicht von einer Gefährdung der Art reden. Die Häufigkeit ist je nach Jahrgang sehr unterschiedlich.

Benutzte Literatur
BÜHLER-CORTESI, T. (2009): Schmetterlinge. Tagfalter der Schweiz. Haupt-Verlag. 238 S.

EBERT, G. (HRSG.) (1993): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Bd. 1. Tagfalter I. Eugen Ulmer, Stuttgart. 552 S.

KOCH, M. (1966): Wir bestimmen Schmetterlinge - Tagfalter Deutschlands. Band 1, 4. Aufl. Neumann Verlag Radebeul.

NOVAK, I. & SEVERA, F. (1992): Der Kosmos-Schmetterlingsführer. 5., überarb. und verb. Aufl. Stuttgart: Franckh-Kosmos. 357 S.

RUCKSTUHL, T. (2002): Schmetterlinge und Raupen. Bestimmen - Kennenlernen - Schützen. Gondrom Verlag. Bindlach. 240 S.

SAUER, F. (1982): Raupe und Schmetterling nach Farbfotos erkannt. Sauers Naturführer. Fauna-Verlag, 184 S.

SAUER, F. (1992): Tagfalter Europas nach Farbfotos erkannt. Sauers Naturführer. Fauna-Verlag, 145 S.

SCHWEIZERISCHER BUND FÜR NATURSCHUTZ (HRSG.)(1987): Tagfalter und ihre Lebensräume. - Arten - Gefährdung - Schutz. 516 S.

THUST, R.; G. KUNA & R.-P. ROMMEL (2006): Tagfalter in Thüringen - Naturschutzreport Heft 23, Jena. 199 S.

WEIDEMANN, H-J. (1988): Tagfalter: Entwicklung - Lebensweise. Bd. 2 Biologie - Ökologie - Biotopschutz. Verlag Neumann-Neudamm GmbH - Melsungen.


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Weitere Informationen zu Schmetterlingen (Lepidoptera) im Internet

Portal für Schmetterlinge und Raupen (Walter Schön): über 5000 Fotos, mehr als 500 Artenportraits, Bestimmungshilfen, Infos, Kontakte, Links (Stand 08/2007)

Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen e.V.: Infos, Kontakte, Links

Naturschutzbund (NABU) Nordrhein-Westfalen: TagfalterMonitoring in NRW, Kartieranleitung, Kommentierte Artenliste NRW, Infos...

Moths and Butterflies of Europe and North Africa: Diese italienische Seite in englischer Sprache zeigt jede Menge Fotos zu den Tag- und Nachtfaltern Europas.


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