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Gemeine Heidelibelle - Sympetrum vulgatum (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek
(Letzte Änderung: 24.12.2013)


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Libellen (Odonata)
Familie: Segellibellen (Libellulidae)

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Herdecke (Semberg)


(xxl-Foto)
Weibchen
08.10.2006

(xxl-Foto)
Weibchen
08.10.2006

(xxl-Foto)
Weibchen
08.10.2006
Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Der Hinterleib des Männchens ist leuchtend rot gefärbt und etwas abgeflacht. Die Segmente 6 bis 8 sind deutlich verbreitert. Oben auf Segment 8 und 9 befindet sich am Vorderrand eine schwarze Zeichnung. Der Thorax ist dunkelbraun gefärbt und weist nur wenig heller gefärbte Seitenbinden auf. Die Augen sind rot gefärbt.

Das Weibchen ist anfangs gelbbraun gefärbt, wird aber mit dem Alter immer dunkler und ist später machmal an einigen, kleinen Stellen auch rot gefärbt. Die Legeröhre steht rechtwinklig vom Hinterleib ab, endet am Hinterrand von Hinterleibsegement 8 (von der Seite gesehen) und hat (von unten gesehen) keinen eingebuchteten Hinterrand.



Frontalansicht der Gemeinen Heidelibelle (Foto: N. Klapkarek)


Die schwarze Querbinde auf der Stirn verläuft bei beiden Geschlechtern seitlich vor den Augen abwärts (wichtiges Erkennungsmerkmal!). Die Beine sind beim Weibchen wie beim Männchen schwarz und weisen außen gelbe Streifen auf.



Beine der Gemeinen Heidelibelle (Foto: N. Klapkarek)


Ähnliche Arten: Sympetrum striolatum; die Querbinde auf der Stirn läuft nicht oder nur sehr kurz vor den Augen herab; Hinterleib des Männchens hinten nicht erweitert; Legeröhre des Weibchens steht nicht rechtwinklig ab, reicht bis weit ins 8. Hinterleibsegement hinein und hat einen eingebuchteten Hinterrand.

Körperlänge: 35-40 mm
Flügelspannweite: 55-65 mm

Übersicht aller in NRW vorkommenden Libellenarten der Gattung Sympetrum:


S. danae
Schwarze Heidelibelle



S. depressiusculum
Sumpf-Heidelibelle



S. flaveolum
Gefleckte Heidelibelle



S. fonscolombii
Frühe Heidelibelle



S. meridionale
Südliche Heidelibelle



S. pedemontanum
Gebänderte Heidelibelle



S. sanguineum
Blutrote Heidelibelle


S. striolatum
Große Heidelibelle


S. vulgatum
Gemeine Heidelibelle


Lebensraum
Die Gemeine Heidelibelle besiedelt eine Vielzahl von stehenden und langsam fließenden Gewässern. So ist sie sowohl an meso- bis eutrophen Seen, Weihern und Tümpeln zu finden. Bevorzugt werden naturnahe, pflanzen- und strukturreiche Weiher und Tümpel mit gut ausgebildeter Verlandungszone besiedelt. Bisweilen findet man sie - wenn auch selten - an nicht zu intensiv bewirtschafteten Fischteichen und Gartenteichen.
Von den Fließgewässern werden langsam fließende Wiesenbäche und pflanzen- und strukturreiche Gräben bewohnt. Die Männchen sind überwiegend in Gewässernähe zu finden. Dort patrollieren sie an den Gewässerrändern und den angrenzenden Flächen, um paarungsbereite Weibchen abzufangen. Die Weibchen hingegen kommen nur zur Eiablage zum Gewässer. Ansonsten sind sie vor allem auf Waldlichtungen, auf Grünlandflächen, Stauden- und Ruderalfluren sowie Heiden zu finden. Im Gebirge kann die Gemeine Heidelibelle bis in einer Höhe von 1200 m gefunden werden.

Biologie und Lebensweise
Die Paarung erfolgt an vegetationsreichen Uferabschnitten und wird oft am Boden oder auf Ästen sitzend vollzogen. Die Eiablage erfolgt wie bei Heidelibellen üblich im Tandemflug dicht über der Wasseroberfläche, wobei das Weibchen mit wippender Bewegung des Hinterleibs die Eier ins Wasser oder in den Uferbereich wirft.
Die Überwinterung erfolgt als Ei. Die Larve schlüpft im Frühling. Die Entwicklungszeit beträgt 3 Monate. Die Larven leben in flachen Bereichen teilweise im Sediment vergraben oder halten sich zwischen Wasserpflanzen auf.

Flugzeit: Juli-November

Nahrung
Die ausgewachsenen Libellen fressen Insekten jeglicher Art.
Die Larven ernähren sich von Wasserinsekten, Kleinkrebsen und Insektenlarven.

Verbreitung in D/Welt
Die Gemeine Heidelibelle ist über ganz NRW verbreitet. Im Tiefland ist sie häufig anzutreffen, während sie im Bergland etwas seltener ist.

Verbreitung in NRW
Sympetrum vulgatum gilt als eurosibirisches Faunenelement. In Europa kommt sie in Mittel- und Osteuropa sehr häufig vor. In Westeuropa wird sie seltener und weist Verbreitungslücken auf. In Nordeuropa ist sie im südlichen Teil teilweise noch häufig, fehlt aber im hohen Norden komplett. In Südeuropa kommt sie bis Nord-Spanien, Nord-Italien und im nördlichen Teil der Balkanhalbinsel vor. Im Osten reicht das Verbreitungsgebiet bis nach Sibirien, China und Japan. In Deutschland ist die Gemeine Heidelibelle weit verbreitet und häufig.

Verbreitungskarte von Sympetrum vulgatum des Arbeitskreises zum Schutz und zur Kartierung der Libellen in Nordrhein-Westfalen.

Benutzte Literatur
BELLMANN, HEIKO (1987): Libellen: beobachten, bestimmen - Neumann-Neudamm (JNN-Naturführer). Melsungen. 272 S.

SCHORR, M. (1990): Grundlagen zu einem Artenhilfsprogramm Libellen der Bundesrepublik Deutschland. - Biltho-ven (Ursus Scientific Publishers), 512 S.

WENDLER, A. & J.-H. NÜß (1992): Libellen. 3. Aufl. - Hamburg (Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung), 131 S.

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Weitere Informationen zu Libellen (Odonata) im Internet

Arbeitskreises zum Schutz und zur Kartierung der Libellen in Nordrhein-Westfalen: Infos, Kontakte, Fotos, Links, Artenliste

Schutzgemeinschaft Libellen in Baden-Württemberg e.V. (SGL): Infos, Kontakte, Fotos, Links, Artenliste, Kartierung, Biologie, Ökologie usw.


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