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Vierfleck - Libellula quadrimaculata LINNAEUS, 1758
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek
Letzte Änderung: 30.05.2015


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Libellen (Odonata)
Familie: Segellibellen (Libellulidae)

Fotos (© Kirstin Meyer (1), Nicolaj Klapkarek (2),
Fredi Kasparek (3-4))

Bochum (Botanischer Garten) (1),
Troisdorf (NSG Wahner Heide) (2), Wulfen (3-4)


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Männchen

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Klick auf die kleinen Bilder oder xl-Ansicht möglich

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Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen



Vierfleck-Männchen (Foto: H.-Willi Wünsch, 23.05.2013, xxl-Foto per Fotoklick)

Die Grundfärbung von Vorder- und Hinterkörper ist beigebraun bis braun. Der etwas abgeflachte Hinterleib geht nach hinten in eine dunkelbraune bis schwarze Färbung über. Die Hinterleibsegmente 3-8 weisen an den Seiten schmale gelbe Flecken auf.



Vierfleck-Weibchen (Foto: H.-Willi Wünsch, 13.06.2013, xxl-Foto per Fotoklick)

Unverwechselbar ist der Vierfleck durch die Zeichnung seiner Flügel gekennzeichnet. Neben dem Pterostigma weisen die Flügel auch Flecken am Nodus auf (Name!). Bei einigen Exemplaren ist auf der Höhe des Pterostigma eine mehr oder weniger deutliche Binde entwickelt. Früher wurden diese Farbvarianten als Libellula quadrimaculata f. praenubila beschrieben.



Vierfleck-Männchen mit der zusätzlichen dunklen Flügelbinde (Foto: H.-Willi Wünsch, 10.06.2013, xxl-Foto per Fotoklick)

Es zeigte sich aber, dass die Ausdehnung der Flecken am Nodus und unterhalb des Pterostigma von der Wassertemperatur abhängig ist, in der sich die Larven entwickelt haben. Je höher die Wassertemperatur war desto ausgedehnter sind die Flecken. Damit liegt eine kontinuierliche Variationsbreite dar, weshalb die Namen der Farbvarianten nicht mehr verwendet werden sollten (subjektive Beschreibung). An der Basis der Hinterflügel sind zudem große dreieckige Flecken entwickelt.

Körperlänge: 40-50 mm
Flügelspannweite: 65-85 mm

Lebensraum
Der Vierfleck kommt an reichstrukturierten Teichen, Weihern und Seen mit gut ausgebildeter und dichter Verlandungsvegetation vor. Besonders gerne werden auch leicht saure Moorgewässer mit ausgedehnten Sphagnum-Teppichen besiedelt, wo man den Vierfleck in hohen Individuenzahlen antreffen kann. Fließende und austrocknende Gewässer werden vom Vierfleck hingegen nicht besiedelt. Libellula quadrimaculata besiedelt geeignete Gewässer bis in eine Höhe von 2000 m ü. NN.



Männlicher Vierfleck (Foto: Kirstin Meyer, Botanischer Garten Bochum, 11.06.2013, xxl-Foto per Fotoklick)

Biologie und Lebensweise
Die Paarung dauert nur bis zu 30 Sekunden und wird im Flug vollzogen. Das Weibchen legt die Eier alleine (wie bei allem Segellibellen) im Flug in Gewässerbereiche mit dichter Vegetation ab, wobei es mit wippenden Bewegungen die Wasseroberfläche kurz antippt und die Eier ins Wasser abwirft.



Vierfleck-Weibchen bei der Eiablage (Foto: Heide Gospodinova, 02.06.2013, xxl-Foto per Fotoklick)

Dabei wird das Weibchen vom Männchen umflogen und von diesem gegebenenfalls gegen andere Männchen verteidigt.



Makro eines männlichen Vierflecks (Foto: Kirstin Meyer, Botanischer Garten Bochum, 11.06.2013, xxl-Foto per Fotoklick)

Die Larven benötigen eine Entwicklungszeit von 2 Jahren. Die Dauer der Emergenz (Schlupf) dauert knapp 3 Stunden.


 
 
 

Szenen der Emergenz eines weiblichen Vierflecks
(Fotos: Heide Gospodinova, 19.04.2014, Zeitraum: 11:23 Uhr (Bild 1) bis 14:07 Uhr (Bild 8), xxl-Fotos per Fotoklick)

In manchen Jahren kann es zu lokalen Massenentwicklung des Vierflecks kommen. Früher waren diese Massenentwicklungen so stark, dass sich sogar dichte Wanderschwärme gebildet haben, ähnlich wie bei Wanderheuschrecken.

Flugzeit: Anfang Mai bis Mitte August

Nahrung
Adulte: Insekten
Larven: Wasserinsekten, Kleinkrebse, Insektenlarven



Vierfleck-Larve (Foto: Heide Gospodinova, 22.03.2014, xxl-Foto per Fotoklick)

Verbreitung in D/Welt
Der Vierfleck hat eine circumboreale Verbreitung. Er besiedelt ganz Europa mit Ausnahme des Hohen Norden und des äußersten Süden (Süd-Italien, Süd-Spanien, Griechenland). In Asien und Nordamerika hält sich seine Verbreitung weitestgehend an die Zonen der sommergrünen Laubwälder und der (Baum-)Steppen. In Deutschland ist der Vierfleck weit verbreitet. Während er im norddeutschen Tiefland und im Alpenvorland sehr häufig ist, scheint er in den Mittelgebirgen etwas weniger häufig aufzutreten.

Verbreitung in NRW
Der Vierfleck ist in NRW weit verbreitet. Im Tiefland ist er sehr häufig. Das Bergland wird etwas spärlicher besiedelt.

Benutzte Literatur
BELLMANN, HEIKO (1987): Libellen: beobachten, bestimmen - Neumann-Neudamm (JNN-Naturführer). Melsungen. 272 S.

SCHORR, M. (1990): Grundlagen zu einem Artenhilfsprogramm Libellen der Bundesrepublik Deutschland. - Biltho-ven (Ursus Scientific Publishers), 512 S.

WENDLER, A. & J.-H. NÜß (1992): Libellen. 3. Aufl. - Hamburg (Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung), 131 S.

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Weitere Informationen zu Libellen (Odonata) im Internet

Arbeitskreises zum Schutz und zur Kartierung der Libellen in Nordrhein-Westfalen: Infos, Kontakte, Fotos, Links, Artenliste

Schutzgemeinschaft Libellen in Baden-Württemberg e.V. (SGL): Infos, Kontakte, Fotos, Links, Artenliste, Kartierung, Biologie, Ökologie usw.


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