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Säbeldornschrecke - Tetrix subulata (LINNAEUS, 1758)
Artenprofil von Axel Steiner


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Springschrecken (Saltatoria)
Unterordnung: Kurzfühlerschrecken (Caelifera)
Familie: Dornschrecken (Tetrigoidae)

Synonym:

Acrydium subulatum

Fotos (© Axel Steiner)
Witten


(xxl-Foto)
04.04.2007

(xxl-Foto)
04.04.2007

(xxl-Foto)
04.04.2007
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Alle Dornschrecken besitzen ein Halsschild, das nach hinten in einen spitzen Dorn verlängert ist. Stridulations- und Hörorgane fehlen allen Dornschrecken, weshalb sie auch nicht wie andere Heuschrecken zirpen können. Farblich ist die Säbeldornschrecke sehr variabel. Die Halsschild-Oberseite ist flach und leicht körnig, ihr Mittelkiel ist nur wenig erhöht und gerade. Der namensgebende Dorn ist lang und überragt bei den meisten Individuen den Hinterleib um mindestens die Hälfte der Hinterschenkellänge. Es kommen jedoch auch kurzdornige und flugunfähige Exemplare vor. Der sichtbare Teil des Vorderflügels ist schmaler als der Mittelschenkel, der an der Unterkante körnig aber nicht gewellt ist. Die Augen sind in Aufsicht weiter als ihren Durchmesser voneinander getrennt und der Scheitel ragt zwischen den Augen deutlich nach vorne hervor.
Weibchen erkennt man an der oben und unten gesägten Legeröhre.

Körpergröße: Männchen: 10,5-13,8 mm; Weibchen: 12,1-17 mm


Ähnliche Arten:

Westliche Dornschrecke (Tetrix ceperoi): Die Augen sind in Aufsicht näher als ihren Durchmesser voneinander entfernt und der Scheitel ragt zwischen den Augen kaum nach vorne hervor.

Gemeine Dornschrecke (Tetrix undulata): Kurzdornige Säbeldornschrecken könnten mit der Gemeinen Dornschrecke verwechselt werden. Der deutlich gewölbte Rückenkiel der Gemeinen Dornschrecke unterscheidet sie jedoch u. a.

Lebensraum
Die Säbeldornschrecke lebt oft in Feuchtgebieten und an Gewässerufern. Man findet sie jedoch auch auf Lichtungen, sonnigen Waldwegen, Böschungen, Kies- und Lehmgruben, Feldwegen, brachliegenden Feldern und Friedhöfen (z. B. das fotografierte Exemplar). "Tetrix subulata ist ein typischer Pionierbesiedler mit ausgeprägtem Flug- und Schwimmvermögen (DETZEL 1993)."

Biologie und Lebensweise
Imagines findet man zwischen Februar und November. Im April/Mai sind die überwinternden Tiere adult, im September die Tiere der neuen Generation. Die Tiere sind wärmebedürftig und besonders die Larven feuchtigkeitsliebend. Sie sind sehr flugtüchtig (Flüge bis 80 m wurden beobachtet) und nutzen dies besonders an warmen Tagen aus. Die schwimm- und tauchfähigen Tiere können sogar von der Wasseroberfläche abspringen oder auffliegen und sich in Fließgewässern passiv verdriften lassen (MAAS, S. , P. DETZEL & A. STAUDT (2002)).
Das geräuschlose Werbezeremoniell besteht darin, das sich das Männchen mit schwirrenden Flügeln vor dem Weibchen verbeugt. Die Eiablage findet in Boden, Wurzelfilz, Laubstreu und Moos ab April/Mai statt. Die Art überwintert als Imago.

Nahrung
Gräser, Moose, Farne, Flechten, pflanzliche Abfälle

Verbreitung in D/Welt
Holopaläarktisch verbreitet. In allen deutschen Bundesländern nachgewiesen, jedoch in Süddeutschland häufiger als in Norddeutschland. In der Roten Liste Deutschlands (1997) ist Tetrix subulata mit dem Vorwarnstatus (= zurückgehend) belegt.

Verbreitung in NRW
Die Säbeldornschrecke ist in NRW weit verbreitet, fehlt jedoch weitgehend im Berg- und Sauerland.
Verbreitungskarte der "Säbeldornschrecke" der AK Heuschrecken NRW

Benutzte Literatur
BAUR, B., BAUR. H., ROESTI, C. & ROESTI, D. (2006): Die Heuschrecken der Schweiz. Haupt, Bern 352 S.

BELLMANN, H. (2006): Der Kosmos Heuschreckenführer. Die Arten Mitteleuropas sicher bestimmen. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart. 350 S.

DETZEL, P. (1993): Heuschrecken und ihre Verbreitung in Baden-Württemberg. Arbeitsbl. Naturschutz (19), 1-64, 2. Aufl. Karlsruhe.

MAAS, S. , P. DETZEL & A. STAUDT (2002): Gefährdungsanalyse der Heuschrecken Deutschlands. Verbreitungsatlas, Gefährdungseinstufung und Schutzkonzepte. Hrsg. v. Bundesamt f. Naturschutz. Landwirtschaftsverlag Münster. 401 S.

WENDLER, A. , LORENZ, C. & J. HORSTKOTTE (1999): Heuschrecken. 13. unveränderte Auflage; Hamburg. HRSG.: Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 97 S.


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Weitere Informationen zu Heuschrecken (Saltatoria) im Internet

Arbeitskreis Heuschrecken NRW: Infos, Kontakte, Links, Artenlisten

Tier und Natur (Hans-Jürgen Martin): Informationen, Körperbau, Artenlisten...

Mark van Veen: Niederländische Seite mit Artenprofilen und Gesängen der Heuschrecken.


Zur Linkliste weiterer interessanter Heuschrecken-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de