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Weinhähnchen, Blütengrille - Oecanthus pellucens (SCOPOLI, 1763)
Artenprofil von Nicolaj Klapkarek


Systematische Einordnung

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Springschrecken (Saltatoria)
Unterordnung: Grillen (Ensifera)

Fotos (© Nicolaj Klapkarek)
Bonn-Mehlem


(xxl-Foto)
19.08.2006
Männchen

(xxl-Foto)
19.08.2006
Männchen
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich

(xxl-Foto)
19.08.2006
Männchen

(xxl-Foto)
18.08.2006
Männchen
 
Besondere Merkmale

Insekten-ABC, Erklärungen von Fachbegriffen

Der Körperbau ist im Gegensatz zu den anderen heimischen Grillen sehr schlank. Die Grundfärbung der adulten Tiere ist gelblich bis hellbraun, während die Larven auf der Oberseite rot bis braun gefärbt und beborstet sind. Ab dem 2. Larvenstadium zeigen die Tiere charakteristische braune Striche hinter den Augen und auf den Abdominaltergite. Die Unterseite weist eine helle Färbung auf. Die Cerci sind lang und gerade, beim Weibchen fast so lang wie die Legeröhre.
Die Flügel überragen den Hinterleib (ohne Cerci). Beim Männchen sind die Hinterflügel in der Regel etwas kürzer als die nach hinten erweiterten und abgerundeten Vorderflügel; beim Weibchen sind die Hinterflügel meist etwas länger als die hinten spitz zulaufenden Vorderflügel.

       

Detailaufnahmen des Weinhähnchens:
Kopf und Hinterleib mit der charakteristischen braunen Strichzeichnung (Fotos © Nicolaj Klapkarek)


Körpergröße: 9-15 mm

Lebensraum
Das Weinhähnchen ist eine wärmeliebende Art. Es kommt vor allem an sonnenexponierten, warmen Hängen vor, wo es gerne gebüschreiche Trocken- und Halbtrockenrasen oder (Weinbergs)-Brachen besiedelt. Darüber hinaus bewohnt es in wärmebegünstigten Gebieten auch Flugsanddünen, Sandrasen, Industriebrachen und Ruderalfluren.
Eine feste Bindung an den Weinbau, wie es der Name nahelegen könnte, zum Beispiel wegen der Weinrebe als obligate Eiablage- oder Futterpflanze, existiert nicht. Es besteht lediglich eine Überschneidung der bevorzugten Standortbedingungen von Weinhähnchen und Weinbau - eben sonnenexponierte Hanglagen.

Biologie und Lebensweise
Das Weinhähnchen ist nachtaktiv. Die Männchen beginnen mit ihrem Gesang zwischen 18 und 20 Uhr und singen die ganze Nacht hindurch, wobei das Maximum gegen Mitternacht liegt und bis morgens 3-4 Uhr wieder abnimmt. Der Gesang besteht aus wohlklingende "zrüüü"-Reihen, die bis ca. 100 m Entfernung zu hören sind. Die Männchen klettern dabei auf Singwarten, damit sie von den Weibchen besser gehört werden.

Den Gesang des Weinhähnchens kann man sich hier auf der niederländischen Seite (Kenmerkengids Sprinkhanen en krekels) von Mark van Veen anhören. Das © des Gesangs liegt bei B. Odé.

Die Eiablage erfolgt in markhaltige Stängel verschiedener Pflanzenarten.
Einjähriger Entwicklungszyklus. Adulte Exemplare findet man von Ende Juli bis Ende September.

Nahrung
Staub- und Blütenblätter sowie Spinnen, Insektenlarven, Blattläuse etc.

Verbreitung in D/Welt
Das Weinhähnchen ist im Mittelmeergebiet (inkl. Nordafrika) überall verbreitet. Nördlich reicht die Verbreitung bis Nordfrankreich, Benelux-Länder, Süddeutschland, Tschechien und Südpolen, östlich bis nach Westasien.
In Deutschland kommt Oecanthus pellucens nur lokal in wärmebegünstigten Regionen vor wie dem Oberrhein, dem Kaiserstuhl, dem Mittelrheintal, dem Moseltal oder dem Nahetal. Die Art breitet ihr Areal zur Zeit nach Norden aus. Vorkommen sind bis zu einer Höhe von 400 m NN bekannt.

Verbreitung in NRW
Die ersten Vorkommen des Weinhähnchens in NRW wurden Anfang der 90er Jahre bekannt. Seitdem ist eine Ausbreitung entlang des Rheins nach Norden festzustellen. Derzeit reicht die Verbreitung bis in den Kreis Kleve.
Verbreitungskarte des "Weinhähnchens" der AK Heuschrecken NRW

Benutzte Literatur
BELLMANN, H. (1993): Heuschrecken: beobachten, bestimmen - Naturbuch Verlag, Augsburg. 349 S.

DETZEL, P. (1998): Die Heuschrecken Baden-Württembergs - Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart. 580 S.

WENDLER, A. ; LORENZ, C. & J. HORSTKOTTE (1999): Heuschrecken. 13. unveränderte Auflage; Hamburg. HRSG.: Deutscher Jugendbund für Naturbeobachtung. 97 S.


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Weitere Informationen zu Heuschrecken (Saltatoria) im Internet

Arbeitskreis Heuschrecken NRW: Infos, Kontakte, Links, Artenlisten

Tier und Natur (Hans-Jürgen Martin): Informationen, Körperbau, Artenlisten...

Mark van Veen: Niederländische Seite mit Artenprofilen und Gesängen der Heuschrecken.


Zur Linkliste weiterer interessanter Heuschrecken-Internetseiten auf www.natur-in-nrw.de