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Blutroter Filzröhrling - Xerocomus rubellus (KROMBHOLZ 1836) QUELET 1895
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Röhrlinge und Röhrlingsverwandte (Boletales)
Familie: Röhrlinge (Boletaceae)
Gattung:Filzröhrlinge (Xerocomus)

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten (Waldfriedhof/Alter Friedhof)


(xxl-Foto)

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Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: Kleiner Röhrling, mit hell- bis dunkelrotem Hut, gelbolivlichen Röhren die auf Druck blauen und gelbrötlichem Stiel.

Hut: 2-8 cm, erst halbkugelig, dann polsterförmig, alt flach gewölbt, blut- oder kirschrot, alt +/- verblassend, Oberfläche trocken fein samtig-filzig, Huthaut kaum reißend

Röhren: erst gelb, bei Verletzung blauend, reif grünlichgelb, olivgelb

Stiel: 2-5 x 1-2 cm, zylindrisch, glatt, voll, Grundfarbe gelb, bei Reife langstreifig rötend, wobei die Rotfärbung im Alter dominiert. Bei der Variante communis bleibt der Stiel gelb. Basis oft ausspindelnd, chromgelb, mit Myzelfilz umgeben.

Fleisch: gelb, weich, im Bruch schwach blauend. Geruch unspezifisch, banal, Geschmack mild, leicht säuerlich.

Sporenpulver: gelbbraun

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Der Blutrote Filzröhrling meidet geschlossene Wälder. Wenn er dort mal auftaucht, dann an offenen grasigen Stellen und Wegrändern. Seine Lebensräume sind Parkanlagen oder offene parkähnliche Biotope, begrünte Wegstreifen und kurzrasige moosige Flächen auf Friedhöfen und in Auenwäldern. Er geht mit verschiedenen Laubbäumen eine Mykorrhiza ein. Mir bekannte Symbiosepartner sind Eiche, Birke, Buche, Linde und Hainbuche.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Die glatte, meist tiefrote Huthaut des Blutroten Filzröhrlings lässt kaum Verwechslungen zu. Ähnlich kann manchmal der Stattliche Rotfußröhrling (Xerocomus pruinatus) aussehen. Er besitzt hingegen eine mattsamtige, runzelig-grubige Hutoberfläche die meist weinrot bis rotbraun ausfällt und kaum einreißt. Der Hutrand ist in der Regel durch ein schmales, rosafarbenes Band gezeichnet. Das deutlich blauende Fleisch in der Stielbasis ist ein weiteres Unterscheidungsmerkmal dieser Art zu Xerocomus rubellus der sich in der Stielbasis orangerot verfärbt.



Stattlicher Rotfußröhrling (Xerocomus pruinatus, Foto: F. Kasparek) (xxl-Foto)


Der Eichen-Filzröhrling (Xerocomus communis) kann unter Umständen im Feld auch mit dem Blutroten Filzröhrling verwechselt werden. Seine Hutfarbe kann rot- bis dunkelbraun oder auch ockergelblich ausfallen. Das Fleisch im Hut bleibt im Schnitt überwiegend weißlich oder auch schwach gelblich und verfärbt sich, wenn überhaupt, nur schwach blau. In der unteren Stielhälfte wird es gelb, und die Basis orangerot.



Eichen-Filzröhrling (Xerocomus communis, Foto: F. Kasparek) (xxl-Foto)


Einige Arten der Filzröhrlinge (Xerocomus) sind nicht immer makroskopisch zu bestimmen. Bei Unterscheidungsschwierigkeiten empfiehlt es sich Spezialliteratur und das Mikroskop zur korrekten Bestimmung heranzuziehen.

Giftigkeit bzw. Speisewert
Die drei hier genannten Röhrlinge sind essbar.

Erscheinungszeitraum
Sommer-Spätherbst

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Der Blutrote Filzröhrling ist in ganz Deutschland gut verbreitet und dank seiner flexiblen Wirtswahl nicht gefährdet.

Verbreitung in NRW
Auch in NRW ist Xerocomus rubellus in allen genannten Biotoptypen zerstreut vertreten. Die Art wird jedoch auf der Roten Liste NRW's mit dem Status 3 (= gefährdet) geführt!

Benutzte Literatur
BREITENBACH, J., F. KRÄNZLIN (1991): Pilze der Schweiz, Band 3 Röhrlinge und Blätterpilze 1. Teil; Verlag Mykologia Luzern

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa, Bestimmungsbuch,. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands West. Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Eugen Ulmer Verl.

KRIEGLSTEINER, G. J. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs Band 2: Ständerpilze: Leisten-, Keulen-, Korallen- und Stoppelpilze, Bauchpilze, Röhrlings- und Täublingsartige. Verlag Eugen Ulmer Gmbh & Co. Stuttg.

MONTAG, K. (2000): Pilze schneller und einfacher bestimmen. Franckh-Kosmos Verlags-Gmbh & Co. Stuttg.


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

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