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Großer Mehl-Räsling -
Clitopilus prunulus (SCOPOLI 1762 : FR. 1821) KUMMER 1871
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Rötlingsartige (Entolomataceae)
Gattung: Räsling (Clitopilus)

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten (Schlosswaldwiese)


(xxl-Foto)

(xxl-Foto)
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: Cremeweißer, fleischiger Pilz mit eingerolltem Hutrand, kurzem Stiel, herablaufenden, weiß-rosafarbenen Lamellen und starken Mehlgeruch.

Hut: 3-8 (12) cm Ø, flach gewölbt und stumpf gebuckelt, alt tellerförmig, muldig einfallend, Oberfläche glatt und trocken seidig matt glänzend, fein filzig, feucht etwas schmierig, Rand lange und stark eingerollt, alt flatterig verbogen, jung kalk- bis cremeweiß, alt gelbrosafarbig.

Lamellen: schmal und weit am Stiel herablaufend, mit vielen kurzen Lamelletten untermischt, jung weiß, dann zunehmend creme-beige mit rosa Reflex, schließlich rosa-rosabräunlich.

Stiel: 2-6 x 0,5-2 cm, meistens exzentrisch stehend, voll, zur Basis verjüngend, im Hut erweitert, fein weißlich überfasert, hutfarbig.

Fleisch: weißlich, nicht verfärbend, jung fest, alt weich, Geruch deutlich mehlartig, Geschmack mild, mehlartig.

Sporenpulver: rosabraun

Ökologie, Substrat, Lebensweise
In lichten Laub- und Nadelwäldern, an offenen Standorten unter Baumbeständen, an grasigen Plätzen von Wegrändern, Gräben, in Parkanlagen oder auf Weide- und Heideflächen u. a. Standorten. Einzeln, und gesellig wachsend, nicht selten Hexenringe bildend. Überwiegend Saprobionten (Holz-Humus und Pflanzenzersetzer). Wahrscheinlich gibt es unter Mehlräslingen auch Mykorrhizabildner (die eine Lebensgemeinschaft mit Bäumen bilden).

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Mit Gattungsverwandten sind keine Verwechslungen zu erwarten, da sie alle durchweg kleiner und vom Habitus deutlich verschieden sind. Vielmehr können bei flüchtigen Feldbestimmungen reichlich weiße Arten aus Fremdgattungen mit dem Großen Mehl-Räsling verwechselt werden.

Zum Vergleich werden hier der Keulenfuß- (Clitocybe clavipes), der Streuliebende- (Clitocybe phyllophila) und der Rinnigbereifte Gift-Trichterling (Clitocybe rivulosa), sowie der Weiße Rasling (Lyophyllum connatum) abgebildet.



Keulenfuß-Trichterling (Clitocybe clavipes, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)





Streuliebender Trichterling (Clitocybe phyllophila, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)





Rinnigbereifter Gift-Trichterling (Clitocybe rivulosa, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)



     

Weißer Rasling (Lyophyllum connatum, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto 1), (xxl-Foto 2)


Es gibt drei simple aber prägnante Makro-Unterscheidungsmerkmale beim Großen Mehl-Räsling, die bei keinem der hier vorgestellten Verwechslungsarten vorzufinden sind.

1. Bei reifen Fruchtkörpern rosa verfärbende Lamellen

2. Rosabraunes Sporenpulver

3. Das stark mehlartig riechende und schmeckende Fleisch.

Weitere ähnliche Rötlinge (Entoloma) und Tellerlinge (Rhodocybe) werden später in eigenen Profilen vorgestellt.

Giftigkeit bzw. Speisewert
Der Große Mehl-Räsling ist ein guter Speisepilz.
Der Keulenfuß-Trichterling ist ungenießbar. Der Streuliebende- und der Rinnigbereifte Trichterling sind giftig.
Lyophyllum connatum der Weiße Rasling galt früher als essbar, jedoch nie als guter Speisepilz. Seit einigen Jahren wird er als Speisepilz geächtet. Bei Laboruntersuchungen sind für Menschen höchst schädlich wirkende Substanzen entdeckt und analysiert worden. Unter anderem sollen diese Wirkstoffe Impotenz bei Männern bewirken.

Erscheinungszeitraum
Alle aufgeführten Arten sind Sommer- Spätherbstpilze.

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Anhand der vielfältigen ökologischen Standorte die der Große Mehl-Räsling besiedeln kann wird deutlich, dass er sich in ganz Deutschland behaupten kann und kaum irgendwo fehlt.

Verbreitung in NRW
In NRW ebenfalls häufig und gut verbreitet.

Benutzte Literatur
BOLLMANN, A., A. GMINDER, & P. REIL (2007): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2., 4. überarbeitete und erweiterte Auflage, Hornberg 2007

BREITENBACH, J., & F. KRÄNZLIN (1995): Pilze der Schweiz, Band 4. Blätterpilze 2. Teil. Verlag Mycologia Luzern.

DÄHNCKE, R. M. (2001): 1200 Pilze in Farbfotos. AT Verlag Aarau/Schweiz

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Verlag Elsevier GmbH, München.

KRIEGLSTEINER, GERMAN J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.

KRIEGLSTEINER, G. J. (2003): Die Großpilze Baden-Würtembers, Band 4. Ständerpilze: Blätterpilze II.

LUDWIG, E. (2001): Pilzkompendium Band 1, Beschreibungen; Band 1, Abbildungen; IHW Verlag Eching.

RYMAN, S. / I. HOLMASEN. (1992): Pilze. Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig.


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

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