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Süßriechender Fälbling - Hebeloma sacchariolens QUELET 1879
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Schleierlingsverwandte, Haarschleierlinge (Cortinariaceae)
Gattung: Fälbling (Hebeloma)

Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten (Waldfriedhof)


(xxl-Foto)

(xxl-Foto)
 
Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: Mittelgroßer, cremebräunlicher glatter Hut, mit breiten, weit stehenden Lamellen und ringlosem Stiel, der einen stark parfümiert-süßlichen Geruch ausströmt.

Hut: 2-6 cm Ø, jung stark gewölbt, fast halbkugelig, später glockig oder ± verflachend, Hutoberfläche glatt, gelegentlich mit feinen Schüppchen belegt die schon früh schwinden, feucht schmierig-klebrig, erst cremebräunlich, dann zunehmend leder- bis ockerbräunlich, auch in rötlichbraunen Flecken übergehend, Hutrand glatt und scharf.

Lamellen: ausgebuchtet angewachsen und strichförmig am Stiel herablaufend, ziemlich weitstehend, erst schmutzig cremefarbig, dann beigebraun, schließlich fleischbraun, mit Lamelletten untermischt, Schneiden schartig, weiß bewimpert.

Stiel: 3-6 x 0,5-1,2 cm, gerade, meistens gleich dick, erst voll, alt hohl, an der Basis hin und wieder schwach angeschwollen, schmutzig weiß, zur Basis fuchsigbraun, Oberfläche mit weißlichen Fasern und Flöckchen ringartige, rudimentäre Zonen bildend, an der Stielspitze stärker weißflockig bereift.

Fleisch: dünn und weich, weißlich, Geruch aufdringlich nach billigem Parfüm oder Seife. Geschmack bitterlich, rüben- bis rettichartig.

Sporenpulver: olivbraun.

Anmerkung: In diverser Bestimmungsliteratur werden weitere Varietäten beschrieben und geschlüsselt. Diese Spezies wurden hier nicht berücksichtig, da sie hauptsächlich nach ihren Mikromerkmalen bestimmt werden müssen, was in diesem Forum nicht praktiziert wird.

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Hauptsächlich in Laubwäldern auf frisch-feuchten, humosen Böden, weiter auf lehmigen Waldwegen und Friedhofs-Rasenflächen, in Parks, Gärten oder unter Gebüschen. Der Süßriechende Fälbling wächst einzeln aber in kleinen Trupps gesellig. Er ist wie alle Fälblinge ein Mykorrhizabildner.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Wie üblich gibt es auch zum Süßriechenden Fälbling einige ähnliche Verwandte, von denen man anhand einer Geruchsprobe zumindestens diese Art erriechen oder ausschließen kann.



Tongrauer Tränen-Fälbling (Hebeloma crustuliniforme, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)


Der Tongraue Tränen-Fälbling (Hebeloma crustuliniforme) und der Bräunende Kakao-Fälbling (Hebeloma laterinum) sind im Feld nur schwer vom Süßriechenden Fälbling zu unterscheiden. Beide besitzen aber nicht den parfümiert-seifigen Geruch des Süßriechenden Fälblings. Ersterer riecht stark nach Rettich, der Zweite, wie schon sein Name vermuten lässt, hat einen süßlichen Geruch mit einer Kakaokomponente. Um diese Arten vor Ort richtig ansprechen oder ausschließen zu können, sollte der Finder allerdings den unverkennbaren Geruch des Süßriechenden Fälblings schon einmal erschnuppert und gespeichert haben. Andernfalls hilft nur noch das Mikroskop weiter, manchmal auch nicht.

    

Bräunender Kakao-Fälbling (Hebeloma laterinum, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto 1), (xxl-Foto 2)

Giftigkeit bzw. Speisewert
Obwohl es unter den Fälblingen einige derbfleischige, aromatisch riechende Arten gibt, sind aus der Gattung Hebeloma keine Speisepilze bekannt. Sie gelten alle als ungenießbar, weil sie ± bitter schmecken.

Erscheinungszeitraum
Die meisten Fälblinge, auch der Süßriechende Fälbling erscheinen in den Sommer- bis Spätherbstmonaten.

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Der Süßriechende Fälbling ist in ganz Deutschland verbreitet und gut bekannt, gilt aber nirgendwo als häufige Art.

Verbreitung in NRW
In NRW zeichnet sich ein ähnliches Erscheinungsbild ab, in allen Teilen des Landes bekannt, jedoch nur zerstreut vorkommend.

Benutzte Literatur
BOLLMANN, A., A. GMINDER, & P. REIL (2007): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2., 4. überarbeitete und erweiterte Auflage, Hornberg 2007

BON, M. (1988): Pareys Buch der Pilze. Verlag Paul Parey, Hamburg und Berlin

BREITENBACH, J., & F. KRÄNZLIN (2000): Pilze der Schweiz. Band 5, Blätterpilze 3. Teil, Cortinariaceae, Verlag Mykologia Luzern

CETTO, B. (1979): Der große Pilzführer, Band 3. BLV Verlagsgesellschaft München Bern Wien;

DÄHNCKE, R.M. (2004): 1200 Pilze in Farbfotos.

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa. Verlag Elsevier GmbH, München.

KAJAN, E. (1988): Pilzkundliches Lexikon

KRIEGLSTEINER, GERMAN J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands (West) Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Verlag Eugen Ulmer GmbH & Co.

KÜHNER, R. & H. ROMAGNESI (1953): Flore analytique des champignons supèrieurs. Paris.(Reprint 1978).

LANGE, J. E. (1939): Flora Agaricina Danica, S. 197, Taf. 120 E

PHILLIPS, R. (1982): Das Kosmosbuch der Pilze. Über 900 einheimische Pilzarten in Farbe. Franckh`sche Verlagshandlung, W. Keller & C., Stuttgart


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

www.tintling.de: Pilzzeitung (Der Tintling), Wochenkalender, Infos, Fachbeiträge, Fotos, Rezepte, Literatur...

www.pilzepilze.de: Forum, mehr als 500 Pilze in der Galerie, Interessantes über Pilze, Literaturempfehlungen...

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