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Dunkelblättriger Nabelrötling -
Entoloma undatum (FR. 1838 ex GILLET 1876) MOSER 1978
Artenprofil von Fredi Kasparek


Systematische Einordnung

Reich: Pilze (Fungi)
Klasse: Ständerpilze (Basidiomycetes)
Ordnung: Blätterpilze (Agaricales)
Familie: Rötlingsartige (Entolomataceae)
Gattung: Rötlinge (Entoloma)
Synonyme:











Agaricus undatus FR. non BERK.
Agaricus undatus var. viarum FR.
Claudopus sericeonitidus (P.D. ORTON) P.D. ORTON
Clitopilus undatus (FR.) SACC.
Clitopilus undatus subsp. viarum (FR.) SACC.
Clitopilus viarum FR.
Eccilia sericeonitida P.D. ORTON
Eccilia undata (FR.) QUEL.
Entoloma sericeonitidum (P.D. ORTON) ARNOLDS
Paxillus undatus (GILL.) RICKEN
Rhodophyllus undatus (FR.) QUEL.


Fotos (© Fredi Kasparek)
MTB 4408/2 Gelsenkirchen-Herten (Schlosswald)


(xxl-Foto)

(xxl-Foto)

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Klick auf die kleinen Bilder oder xxl-Ansicht möglich
     
Besondere Merkmale, Beschreibung der Artmerkmale

Wissenschaftliche Fachbegriffe werden hier im Pilz-ABC erklärt!

Habitus: Kleinerer, graubrauner, tief genabelter Pilz, mit weit herablaufenden Lamellen und kurzem Stiel

Hut: 1,5-5 cm Ø, jung blass mausgrau, später graubraun, alt auch ganz braun verfärbend, fein filzig belegt und zum Rand mattseidig-silbrig glänzend, schon bald tief genabelt bis trichterförmig, Rand lange schmal eingerollt, nur undeutlich gerieft, feucht mit schmalen, dunkleren konzentrischen Zonen, trocken glatt, im Alter flatterig und unregelmäßig wellig verbogen, oft mit groben Einkerbungen

Lamellen: jung hellgrau, rosagrau, schmal, normal stehend und unregelmäßig weit am Stiel herablaufend, mit Lamelletten untermischt, Schneiden glatt, im Alter vom aufliegenden Sporenstaub schmutzig rötlichbraun bis rötlich braungrau verfärbt

Stiel: 1,5-3 x 0,3-0,6 cm, gerade oder gebogen, zentral oder nicht selten auch exzentrisch stehend, erst weißlichgrau, alt hutfarbig, hohl, manchmal zusammengedrückt eine Mittelrille bildend, Stielspitze meistens erweitert, zur Stielbasis verjüngt, diese oft mit weißzottigem Myzelfilz umgeben

Fleisch: im Hut dünn (2-3 mm), weißlich-grau, im Stiel faserig; Geruch und Geschmack schwach mehlartig, manchmal nicht wahrnehmbar

Sporenpulver: rosa-rötlich

Ökologie, Substrat, Lebensweise
Der Dunkelblättrige Nabelrötling erscheint innerhalb und außerhalb geschlossener Laub- und Nadelwälder, auf grasigen Ruderalplätzen oder auf nackten Böden, Halbtrockenrasen, Feuchtauen, in Parks an grasigen Wegrändern die mit Falllaub und Krautbewuchs besetzt sind. Humose, stickstoffhaltige oder sandig-lehmige Böden sagen diesem Rötling besonders zu.
Fundstelle der hier abgebildeten Aufsammlung war ein Auenwäldchen, am Wegrand einer alten Rosskastanien-Gruppe (Aesculus hippocastanum) im vorjährigen Falllaub, das mit Brennesseln (Urtica spec.), Gras und Holundertrieben (Sambucus nigra) durchsetzt war, auf sandig-lehmigem Boden. Wahrscheinlich ist dieser Rötling ein Saprobiont. Einige Rötlinge sind jedoch auch Mykorrhizabildner. Ob der Dunkelblättrige Nabelrötling dazu gehört ist nicht bekannt.

Verwechslungsarten oder nahe Verwandte
Die vielen Synonyme deuten schon darauf hin dass das Taxon Entoloma undatum in der Vergangenheit unterschiedlich gedeutet wurde. Dementsprechend lassen sich eine Reihe ähnlicher Arten nicht nur aus der Familie der Rötlinge aufführen, die zu Verwechslungen Anlass geben.



Wolliger Nabelrötling (Entoloma lanicum, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Ein ähnlicher, sehr schwer vom Dunkelblättrigen Nabelrötling zu trennender naher Verwandter ist der Wollige Nabelrötling (Entoloma lanicum). Dieser Rötling zeigt nur unauffällige Unterscheidungsmerkmale die selbst von guten Pilzkennern nicht immer auf Anhieb erkannt werden. Sein fast ungezonter Hut ist ohne Riefung, die Hutoberfläche stärker radialfilzig besetzt, die Lamellen mehr cremegrau, sein Fleisch ist dünner, der Geruch nach Kräutern (nicht von allen Autoren bestätigt - im Gegenteil, sogar unterschiedlich interpretiert!) und die etwas kleineren Sporen ergeben die zu Recht eigenständige Art: Wolliger Rötling.




Kleinsporiger Mehl-Trichterling (Clitocybe ditopa, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Zwei gattungsfremde Arten, nämlich der Kleinsporige Mehl-Trichterling (Clitocybe ditopa) und der Bereifte Tellerling (Rhodocybe popinalis) seien hier stellvertretend für weitere in Frage kommende Verwechslungsarten aufgeführt. Im Feld fallen sie durch ihre rein grauen Lamellen ohne eine Spur von Rosa- oder Rottönen als Verwechslungsarten aus dem Raster. Der Bereifte Tellerling ist eine seltene Art, der in der Roten Liste der bedrohten Pilzarten Deutschlands (1996) mit dem RL-Status 3 = gefährdet und in der Roten Liste NRWs (1999) mit dem RL-Status 2 = stark gefährdet aufgeführt wird.



Bereifter Tellerling (Rhodocybe popinalis, Foto: Fredi Kasparek) (xxl-Foto)

Giftigkeit bzw. Speisewert
Alle hier beschriebenen oder erwähnten Arten sind ungenießbar.

Erscheinungszeitraum
... ist der Sommer bis zum Spätherbst (Juli-November).

Verbreitung/Häufigkeit in Deutschland
Der Dunkelblättrige Nabelrötling ist in ganz Deutschland zerstreut verbreitet.

Verbreitung in NRW
Auch in NRW ist dieser Rötling nur zerstreut nachgewiesen.
Benutzte Literatur
BOLLMANN, A.; A. GMINDER, & P. REIL (2007): Abbildungsverzeichnis europäischer Großpilze, 4. überarbeitete und erweiterte Auflage. Jahrbuch der Schwarzwälder Pilzlehrschau. Vol. 2

BREITENBACH, J. & F. KRÄNZLIN (1995): Pilze der Schweiz, Band 4. Blätterpilze 2. Teil. Verlag Mykologia Luzern

HORAK, E. (2005): Röhrlinge und Blätterpilze in Europa, Bestimmungsbuch. Elsevier, Spektrum Akademischer Verlag

KAJAN, E. (1988): Pilzkundliches Lexikon

KASPAREK, F. (1988): APN, Mitteilungsblatt der "Arbeitsgemeinschaft Pilzkunde Niederrhein". Jahrg. 6 Heft 2. Pilzporträt: Entoloma undatum

KRIEGLSTEINER, G. J. (1991): Verbreitungsatlas der Großpilze Deutschlands West. Band 1: Ständerpilze, Teil B: Blätterpilze. Eugen Ulmer Verlag

KRIEGLSTEINER, G. J. (2003): Die Großpilze Baden-Württembergs, Band 4 Ständerpilze: Blätterpilze II. Verlag Eugen Ulmer Gmbh & Co. Stuttgart

LUDWIG, E. (2001): Pilzkompendium Band 1 Beschreibungen. IHW-Verlag Eching

LUDWIG, E. (2001a): Pilzkompendium Band 1 Abbildungen. IHW-Verlag Eching

LUDWIG, E. (2007): Pilzkompendium Band 2 Beschreibungen; FUNGICON-Verlag & Verlagsbuchhandlung, Erhard Ludwig

LUDWIG, E. (2007a): Pilzkompendium Band 2 Abbildungen; FUNGICON-Verlag & Verlagsbuchhandlung, Erhard Ludwig

MICHAEL, HENNIG & KREISEL (1987): Handbuch für Pilzfreunde, Band III. Blätterpilze - Hellblättler und Leistlinge

NOORDELOOS, M. E. (1992): FUNGI EUROPAEI, ENTOLOMA s.l.

RYMAN, S. & I. HOLMASEN (1992): Pilze. Bernhard Thalacker Verlag Braunschweig


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Weitere Informationen zu Pilzen (Fungi) im Internet

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